Eindrücke einer Reise nach Malawi im April 2006

Bericht vom Besuch der Ev. Luth. Kirche in Malawi

Mein Mann, Stefan Böhling und Wolfgang Pabst haben vom 17.–28.04.2006 die Ev. Luth. Kirche in Malawi (ELCM) besucht.

Teeplantagen, Mulantje-Bergmassiv/Malawi

Teeplantagen unter dem Mulantje-Bergmassiv, Malawi.
[Tea estates at the foot of the Mulantje Mountains, Malawi]

Wolfgang Pabst mit Kindern

Wolfgang Pabst zeichnet für wartende Kinder Bilder in den Sand.
[Wolfgang Pabst scribbles on the sand for kids waiting for the nourishing pap.]

Die Kirche hat mit ihrem Ev. luth. Entwicklungsdienst eine wunderbare Möglichkeit geschaffen, in besonders hart betroffenen Landstrichen den Menschen eine Notfallversorgung zu geben, sie aber zugleich auch in besser angepasste Anbaumethoden einzuführen. Dazu werden Clubs für die Bauern gegründet, neuerdings aber auch für Frauen, die Aidskranke pflegen und für eine gesunde Ernährung sorgen lernen.

Jugendliche des Anti-Aids-Clubs

Die Jugendlichen des Anti-Aids-Clubs in Beni bestellen Felder und versorgen die Waisen.
[Ev. Lutheran Youth of the Anti-Aids Club at Beni till and water the soil, plant and harvest, and care for the orphans.]

In einem Dorf waren es die jugendlichen Mitglieder, die sowohl im Kirchenchor engagiert waren als auch grosse Flächen mit Süßkartoffel und Kassava-Wurzel sowie mit Mais bestellt hatten. Weil aber Wasser immer ein Problem ist, hatten sie einen Teich als Reservoir für Regenwasser angelegt, von dem sie das Wasser ca. 750 m weit zur Bewässerung der Felder herantrugen. Alle gehörten sie dem Anti-Aids Club an wie viele in anderen Jugendchören auch. Bei unserem Besuch sangen sie:

Lasst uns für die Waisenkinder sorgen! Wir wollen die Waisenkinder nicht vergessen!

Dazu führten sie ein Anspiel über die Aufbahrung eines gerade verstorbenen Jugendlichen vor, das mit dem Ausruf endete:

Wir wollen nicht mehr so viele Tote sehen.

Singend erläuterten sie Bilder, wie HIV/AIDS wirkt und wie man HIV durch ein abstinentes Leben vor der Ehe und durch Treue zu einem einzigen Partner in der Ehe vermeidet.

Jugendchor/Anti-Aids-Club der Nkhota-khota Gemeinde

Der Jugendchor/Anti-Aids-Club der Nkhota-khota Gemeinde trägt Lieder & Anspiele zur HIV/AIDS Problematik vor.
[A youth choir of Nkhota-khota Parish presents chorusses and dramas on HIV/AIDS.]

Das Leben in einem Dorf ist buchstäblich überschattet von Beerdigungen jüngerer Menschen zwischen 25 und 35, die aber meistens schon Eltern sind. In einem anderen Dorf berichtete der Häuptling: „Wir haben 500 Familien im Dorf und 500 Waisenkinder, davon gehen 200 noch nicht in die Schule.“ Wer versorgt sie?

Wer zahlt das Schulgeld für Waisenkinder?

Wer zahlt das Schulgeld für Waisenkinder, wenn sie auf die Höhere Schule (Secondary School, 9.–12. Schuljahr) gehen möchten? Das tut die Ev. luth. Kirche für Waisenkinder, die von den Kirchengemeinden vorgeschlagen werden – und zwar zahlt sie pro Familie für 1 Waisenkind und 1 Kind von kirchlichen Mitarbeitern, weil diese oft die ersten waren, die Waisenkinder in ihre Familie aufgenommen haben und viele ihren vollen Dienst in den schnell wachsenden Gemeinden ehrenamtlich tun.

Was motiviert Menschen dort, sich für Waisenkinder einzusetzen?

Oft hat sich die Zahl der Kinder pro Familie durch die Waisen verdoppelt. So haben z.B. die alten Eltern der leitenden Geschäftsführerin der Kirche 15 Waisen aufgenommen, die sie alle versorgen und wenn möglich zur Schule schicken möchten. Die Hauptgeschäftsführerin der ELCM, Frau Madinga, ist selbst so tief bewegt, dass sie jedes Mal, wenn sie zu den Eltern fährt, etwas Essen für diese Kinder mitbringt. „Manches Mal“, so erzählt sie, „hatte ich selber kein Geld mehr, aber eine Nachbarin, an deren Haus ich vorbeikam, hielt mich an und gab mir Bananen oder ein Huhn für Eltern und Kinder mit.“

Bitte der Kirche an uns

Im Jahr 1999 bat der Bischof meinen Mann und mich, wir möchten hier in Deutschland für die Waisenkinder um Spenden bitten und dabei auch die Mitarbeiterkinder nicht vergessen: „Ihr seid unsere Botschafter!“, sagte er. Mit Schulstipendien für 42 Waisen begann die Kirche ihre Hilfsaktion, im Jahr 2004 waren es 250 Waisen + 190 Mitarbeiterkinder (= 440 Kinder), im Jahr 2005 konnten 322 Waisen + 82 Mitarbeiterkinder (= 404 Kinder) gefördert werden. In diesem Jahr (2006) sind es 515 Waisen + 85 Mitarbeiterkinder (= 600 Kinder), die gefördert werden können. Für ein Waisenkind werden 80,– EUR pro Jahr benötigt.

Was tut die Kirche in Malawi für die Waisenkinder?

Der Stipendienbeauftragte der ELCM, Maurice Kanthiti, schreibt zu der über die Finanzen hinausgehenden Begleitung der Stipendiaten folgendes: „Ein besonderer Tag ist in den Gemeinden festgesetzt, an dem die Waisenkinder in ihren Häusern besucht werden; da betet man auch mit ihnen. In allen Gemeinden hat jeder mit Waisenkindern zu tun und kümmert sich um sie. Aber die Lage wird von Tag zu Tag unerträglicher. Denn jeden Tag steigt die Zahl der Waisen.“ Zur Zeit sind es < 1 Million Waisen, dies entspricht etwa 10% der Bevölkerung Malawis.

Waisenkinder und Frauen, Bvumbwe/Malawi

Waisenkinder und die für sie kochenden Frauen vor der Kirche in Bvumbwe, Malawi.
[Orphans and women cooking for them in front of the church at Bvumbwe, Malawi.]

Die von der ELCM geförderten Schüler sind wesentlich motivierter als andere Schüler und z.T. auch unter den ersten fünf Besten eines Schulsemesters. Ein Schüler, den mein Mann traf, geht jeden Tag vom Haus seiner Grossmutter zu Fuss zur Schule 2 x 15 km hin und zurück, dazu muss er morgens um 4.30 Uhr aufstehen. Er kommt erst gegen 16 Uhr nach Hause und muss dann noch notwendige Haus- und Feldarbeiten machen. In den Stipendien ist kein Geld für Essen oder Schulbücher enthalten, das Geld deckt nur das Schulgeld, eventuell Prüfungsgebühren und die obligatorischen Schuluniformen.

Wie kann es weiter gehen?

47 Schüler konnten wir bisher fördern. Dazu haben auch Sie beigetragen – oder Sie werden es vielleicht in Zukunft tun. Für Ihre bisherige Unterstützung danken wir Ihnen sehr!

Sie können uns mit Ihrem tatkräftigen Engagement sowie durch Gebet und Weitergabe der Informationen in Ihrem Freundes- oder Gemeinde-Kreis tragen ebenso wie mit einer regelmässigen Spende, für die unsere Kirchengemeinde eine Spendenbescheinigung zum Jahresanfang ausstellt. Welche Form Sie wählen, bleibt Ihnen überlassen. Sie werden uns auf jede Weise damit den Rücken stärken und uns auch für künftige Anfragen ausrüsten! Dafür danken wir Ihnen!

Mit einem Satz aus dem jüngsten Brief von M. Kanthiti möchte ich schliessen:

Sie wissen, dass die HIV Pandemie (die allumfassende Epidemie) jetzt hier in Malawi noch schlimmer geworden ist. Darum bitten wir Sie sehr, dass Sie im Gebet an uns denken. Möge der gütige Gott Sie segnen und Ihnen die Kraft geben, ihm weiter so zu dienen.

Unser Leitungsteam und ich persönlich wünschen Ihnen ebenso Gottes freundliches Geleit und seinen Schutz und Segen auf all Ihren Wegen.

Mit herzlichen Grüssen, Ihre

Hanna Steffens

Wolfgang Pabst mit Kindern

Morgenstimmung am Lake Malawi.
[A rainy day dawns at Lake Malawi near Nkhota-khota.]

Eine Berufung für die Armen

Ein kurzes Lebensbild von Caroline Pereira

Ein kurzes Lebensbild von Caroline Pereira, einer Frau, deren Liebe den Armen und Notleidenden gehört

Seit mehr als 40 Jahren bin ich mit Caroline Elelwani Mugivhi befreundet. Als Jugendliche kam sie zu den grossen Jugendfreizeiten, die ich an verschiedenen Stellen im Vendaland, Nord Transvaal (heute Limpopo Province) veranstaltete.

Da erwachte in ihr der Wunsch, einen ähnlichen Beruf wie ich zu ergreifen, denn sie spürte, wie es das Leben der Menschen verändert, wenn sie von der Liebe Gottes hören und davon erfasst werden.

Damals war es noch nicht möglich, dass afrikanische junge Frauen als Pastorinnen ausgebildet wurden, aber der Wunsch blieb immer in ihr wach, auch als sie zunächst nach dem Matric eine Lehrerinnenausbildung machte, um schnell etwas zu verdienen. Sie sollte mithelfen, dass auch die jüngeren Geschwister eine Ausbildung bekommen.

Caroline empfand während ihrer eigenen Ausbildung, dass ihr Herzenswunsch sich zu einer inneren Berufung verdichtete. Schliesslich sprach sie mit ihrem Bischof darüber. Er empfahl ihr ein Theologiestudium in Umpumulo, Natal. Dort war eine ev.-lutherische Theologische Hochschule. Aber ihre Familie war dagegen. Caroline blieb still. Sie wollte sehen, wie Gott sein Versprechen einlöst, dass er die Berufung bestätigte. Die Familie beriet lange, ob sie wirklich diesen Weg gehen dürfe, ohne einen Beitrag für die jüngeren Geschwister zu leisten. Schliesslich bat der Vater die Mutter, sie möge sich auch dazu äussern. Sie hatte bis dahin noch nichts gesagt.

Nach dem Bericht von Gesche Keding in Mitteilen Nr. 4 / 2005 S.IV erzählte Caroline ihr, worin sie ihre Berufung bestätigt sah: Die Mutter sagte:

Wenn ich noch so jung wäre wie Caroline, würde ich selbst nach Umpumulo gehen, um mehr über das Wort Gottes zu hören.

Daraufhin sagte der Vater:

Ja – sie ist nicht meine Tochter, sie ist Kind Gottes. Ich gebe sie frei zu tun, was ihr Vater im Himmel will.

An dem Tag hat Caroline zu Gott gesagt, dass er ihr nie mehr ihre Berufung beweisen müsse. 1977 ging sie nach Umpumulo.

Bei ihrer Ordination vor 24 Jahren war ich mit dabei und sprach ein Grusswort für sie in der vollen Kirche. Sie ist eine der ersten Pastorinnen in der ELCSA (Ev.Luth. Kirche im Südlichen Afrika). Später hat sie Pastor Richard Pereira geheiratet und wurde von Venda nach Mpumalanga an die Grenze nach Swasiland versetzt. Sie leitet heute mehrere Gemeinden in der weitverzweigten Barberton Parish.

Waisenkinder in einer Kindertagesstätte, Südafrika

Pastorin Caroline Pereira und ich knien auf der Matte einer alten Frau, um sie zu begrüßen.
[Rev. Caroline Pereira and Hanna Steffens share the mat with an old lady greeting her.]

Der folgende Brief von ihr mag als eindrückliches Beispiel dafür stehen, wie die Gaben der Spender des Förderkreises in einem konkreten Fall vielseitig und sorgsam eingesetzt werden.

Ein Dankesbrief

Letter of Rev. Caroline E. Pereira, Barberton Parish, March 2006

She reports about the situation in the parish, thanking for the financial help for different projects through the Aidshilfe-Förderkreis (Care Group) Heiligenrode.

My dear Hanna,

Allow me to greet you with the words from Isaiah 9,2 which says:

The people waiting in darkness have seen a great light, on those living in the land of shadow of death a light has dawned.

I thank God who has sent you to Africa 50 years ago. You have proclaimed the Good News which liberates us from sin. I thank God that I am one of those who were touched by the loving hand of God through your ministry.

I am also thankful to God that He is sending me to His children young and old. I hear Him sending me to the poor of the poorest, to the neglected and unloved in our society.

I thank God that you are supporting me to reach as many needy people as possible. My ministry in Barberton Parish is a blessing because of your prayers and support. Indeed “Lufuno lwa Mudzimu ndi luhulu, ndi luhulu kha nne.” (the love of God is great to me).

I am happy you have received the photos of the orphans and needy children from Zone leader Mr. Moses Nkosi. The Zone leader’s family is taking care of those children since they stay without parents. The Zone leader together with the pastor take care by home visitation. They encourage these children to join church activities. If they have problems with school fees, food in their family or money to join youth conference, even for school uniforms, they reported to the one leader and his wife. Then the Zone leader reported to the congregation and pastor. All those children are receiving help from your donations every time you send us money.

There are so many children who are without parents, we fail to help them all. At the beginning of this year we tried to ask our diocese for bursaries for them but till now there is no response. But the children need school fees, uniforms and some text books.

We focus on fighting the scourge of HIV/AIDS. We have discovered that so many people who are affected and infected have no food, no proper diet, as a result their immune system is affected.

I think we need to support those who want to start some income generating project so that they continue helping themselves and others since the need is too much.

Thank you for R 4500.— we received from you I ask you permission to divide it in this way:

  • R 790.— for Matsulu Creche (Day Care Centre)
  • R 1000.— to the orphans (Zone leader Mr. Nkosi)
  • R 1000.— Low’s Creek farm women for food parcel and their children’s schooling
  • R 1000.— Mpumalanga Home Based Care
  • R 710.— income generating project, sewing project

Thank you for praying for us during Women’s World Day of Prayer. Poverty, HIV/AIDS, child headed family, single mothers who cannot support their family, and education of the vulnerable children is a problem.

Hanna, thank you once more for your support. I am now going to Barberton from where we received the message of the death of a congregational leader.

Greet your family and all brothers and sisters who have opened their hearts to support us.

We love you!!

Caroline

Eine Studienreise nach Swaziland und Malawi

Mitglieder des Förderkreises sammeln Eindrücke im südlichen Afrika

Anlass für die Fahrt nach Swaziland ist eine Studienreise, die der Heiligenroder Gastpastor Zwanini Shabalala mit einer kleinen Gruppe schon zum zweiten Mal in sein Heimatland durchführt. Schon beim ersten Mal im Jahr 2005 nahmen zwei Gemeindeglieder aus Heiligenrode an dieser 14-tägigen Studienfahrt teil. Sie kamen mit vielen lebendigen Eindrücken zurück. Daraufhin hatte Dorit Seevers, eine der beiden Reisenden und langjähriges KV-Mitglied der Kirchengemeinde Heiligenrode, massgeblich mitgeholfen bei der Gründung des Aidshilfe-Förderkreises im Oktober 2005.

In diesem Jahr ist Wilhelm Steffens vom 1.-17. April mit in Swaziland. Pastor Shabalala hat ein reichhaltiges Programm dort vorbereitet, das Einblicke gibt in das Leben der Frauen, in ihre soziale, politische und gesellschaftliche Stellung. Es finden Begegnungen mit der Kirchenleitung und lutherischen Gemeinden statt. Die Gruppe wird auch aufgenommen in afrikanischen Familien. So lernen sie das einfache Leben auf dem Dorf kennen, wo die Frauen auf dem Kopf das Wasser für den Hausverbrauch täglich anschleppen.

Wilhelm wurde gebeten, die Karfreitagspredigt in Manzini zu halten. Er spricht in englisch, Z. Shabalala übersetzt in Siswati. Wilhelm stellt der Gemeinde eine HIV/Aids kranke Frau vor Augen, die es wagt, den Gottesdienst zu besuchen. Sie bringt ihre ganzen seelischen Lasten mit, körperliche Leiden und die bedrängende Frage, ob Gott sie auch verlassen hat, da sie bei den Menschen keine Annahme und Nähe spürt, vielmehr Ausgrenzung und unter bitterer Armut leidet. Sie hört durch den Prediger die Worte Jesu am Kreuz:

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

und die Zusage an den Mitgekreuzigten:

Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.

Das bewegt sie sehr. Das tröstet sie und lässt sie hoffen auf ein neues Leben.

Wilhelm Steffens ist es besonders wichtig, über die immer noch wachsende Aidspandemie informiert zu werden und wie die Kirchen, die Regierung und die verschiedenen Nichtregierungsorganisation dieser grossen Herausforderung begegnen, auch der Kampf gegen Armut, weil Armut und Abhängigkeit krank machen.

Auch die vom Aidshilfe-Förderkreis unterstützten Projekte in Mbekelweni (Schüler helfen mittellosen Waisenkindern) und in Mahlabaneni werden von der Gruppe besucht. Wir sind gespannt, zu erfahren, wie die neugebaute Halle dort aussieht, die mit unseren Spendengeldern errichtet werden konnte. Dort sollen die Waisenkinder gespeist werden und verwahrloste Jugendliche lernen können, wie sie selber Verantwortung für ihr Leben übernehmen können.

Kinderspeisung in Swaziland

Kinderspeisung in Swaziland.
[Neighbourhood Point with feeding of children near Lavumisa, Swaziland.]

Auf der Rückreise nach Johannesburg wird Wilhelm Steffens am Ostermontag auf dem dortigen Flughafen die Mitglieder vom Leitungsteam des Aidshilfe-Förderkreises treffen: Wolfgang Pabst und Stefan Böhling. Sie steigen hier am Ostersonntag in den Flieger und setzen von Johannesburg zu dritt den Weiterflug nach Malawi fort.

Dort lernen sie die ev.-luth. Kirche in Malawi kennen. Missionar Utz Brunotte wird sie begleiten und die Kontakte vermitteln zu den vielen feeding stations für Waisenkinder. Sie werden Kinderhaushalte kennenlernen, wo die Eltern an der Aidsseuche gestorben sind. Sie begegnen jugendlichen Waisen, die durch unseren Förderkreis ein Stipendium und eine Schuluniform bekommen, so dass sie ihre schulische Ausbildung fortsetzen können.

Am 28. April erwarten wir die Reisenden hoffentlich gesund hier zurück – sicher mit vielen Anregungen für eine weitere fruchtbare Fortsetzung und Ausweitung unserer Arbeit. Ein Bericht folgt nach der Ankunft von Wilhelm Steffens.

Ein Dank an die Spender

Bericht über die Verwendung der Spenden in Malawi, Swasiland und Südafrika

Liebe Spenderinnen und Spender,

wir sind noch ganz bewegt von Ihrer grossen Spendenbereitschaft für Kinder, die von HIV/AIDS betroffen sind. Mit Ihrer Hilfe können wir Projekte in den ev.-luth. Kirchen in Malawi, Swasiland und Südafrika unterstützen, in denen meist unbezahlte Mitarbeiter Kindern und Jugendlichen, Alten, Kranken und Waisen zu helfen versuchen.

Waisenkinder in einer Kindertagesstätte, Südafrika

Die Waisenkinder werden in der Kindertagesstätte nicht nur ernährt, sondern sie bekommen auch Vorschulunterricht.
[In the Day Care Centres orphans are not only fed, but taught preschool subjects.]

Wir danken Ihnen für Ihre Spende. Sie trägt maßgeblich zum Aufbau oder Fortgang eines Projektes bei. Die Gelder sind schon, aufgeteilt nach Bedarf und Dringlichkeit, an einzelne Projekte überwiesen, die sie in der Anlage aufgeführt finden. Soweit Sie eine Zweckbestimmung gewünscht haben, ist diese eingehalten worden.

Zur Begründung schreiben die Antragsteller des Projektes für häusliche Krankenpflege Licht für Mpumalanga in der Gemeinde Barberton (Südafrika):

Die Not wächst von Tag zu Tag, je mehr Leute sich bewusst machen, dass sie und ihre Familien mit HIV infiziert sind. Die Not wird noch schwerwiegender durch die Armut, weil die Betroffenen oft keine angemessene Ernährung und Unterkunft haben. Aber auch die ehrenamtlichen HelferInnen brauchen Unterstützung, wenn sie das Mitleiden Christi mit den Ärmsten durch ihren Dienst weitergeben. Sie erhalten keine Bezahlung. Sie sollen daher Seife, Reis oder Maismehl für sich selber bekommen, denn sie tun einen ehrenamtlichen vollzeitigen Dienst.

Frau Busi Vilakazi aus Swasiland, die seit 3 Jahren für über 100 Kinder sorgt, bittet uns, ihren Dank mit folgenden Worten an Sie weiterzugeben:

Fürwahr, gesegnet ist die Hand, die gibt, mehr als die Hand, die empfängt. Möge der Herr Euch alle reichlich segnen! Gib unseren tiefsten Dank an all die Menschen, die uns helfen. Bitte lasst uns niemals fallen, gebt uns nicht auf!

Mit den besten Grüssen und Dank an alle Spender, die geholfen haben und vielleicht auch wieder einmal helfen, verbinden wir die Zusage der Losung für das Jahr 2006: Ich verlasse dich nicht, und ich lasse dich nicht fallen, verspricht Gott, der Vater aller Menschen, der Gesunden und Kranken, der Waisen und Witwen.

Waisenkinder in einer Kindertagesstätte, Südafrika

Durch die finanzielle Hilfe unseres Aidshilfe-Förderkreises sind in Mpumalanga/Südafrika drei Kindertagesstätten entstanden.
[By the financial assistance of our Aids Care Group three Day Care Centres in the Barberton Parish could be started.]

Wohin Ihre Spenden gegangen sind

  • Malawi Euro 3.800
    Damit können für 47 Waisen- und Mitarbeiterkinder der ev.-luth. Kirche in Malawi in 2006 die Schulgebühren und Schuluniformen bezahlt werden. Da alle Mitarbeiterfamilien auch Waisenkinder aufgenommen haben, ist es wichtig, dass sie auch ein eigenes Kind gefördert bekommen. Insgesamt werden z. Z. 322 Waisenkinder und 84 Mitarbeiterkinder durch Spenden aus Deutschland unterstützt.

  • Swasiland Euro 6.146
    2 Projekte:

    Mahlabaneni Projekt Euro 5.646
    Die Leiterin Mrs. Busi Vilakazi und ihre ehrenamtlichen Helferinnen sorgen wöchentlich für über 100 arme und Waisenkinder, die bislang im Freien eine Speisung erhalten.

    Es ist aber notwendig, auf Dauer die Kinder und Jugendlichen von der Strasse wegzubekommen und sie in praktischen Handfertigkeiten anzuleiten und Grundlagen der Schulbildung zu unterrichten. Denn wegen ihrer Armut und des Fehlens einer Familie können sie nicht zur Schule gehen. Deswegen wurde Anfang 2006 eine Halle gebaut, in der Versammlungs- und Arbeitsräume untergebracht werden können (z. B. auch für ein Nähprojekt für junge Frauen). Für diese Halle war die Spende bestimmt.

    Mbekelweni Luth. Youth Project Matsapha Euro 500
    Jugendliche helfen 11 verwaisten Jugendlichen, dass sie zur Schule gehen können. Zwei Jugendliche konnten ihr Matric machen. Die Jugendlichen werben Geld ein durch ihre eigenen Projekte (Gemüsegarten, Verkauf von Frühstück bei Konferenzen, Hilfe bei Hausbau).

Kinderspeisung in Mahlabaneni, Swaziland

Projektleiterin Busi Vilakazi bei der Kinderspeisung in Mahlabaneni (Swaziland) vor der neu gebauten Halle mit neuen Tischen Stühlen und einem Kochhaus mit Gasherd.
[Mrs. Busi Vilakazi is the unpaid project manager of a development centre feeding more than 100 orphans and 40 old people at Mahlabaneni, Swaziland. Here she is standing in front of the hall and a kitchen house.]

  • Südafrika Euro 2.877
    5 Projekte:

    Sekhukhune Counselling Care Centre Jane Furse — Einrichtung eines Zentrums für die Selbsthilfegruppe aidskranker Frauen, die andern Orts wegen ihrer HIVInfektion diskriminiert werden, Näh- und Backprojekte

    Botlokwa Parish Care Group — Näh- und Perlenprojekt für aidskranke Frauen

    Home Based Care Group Barberton Parish — für Erwachsene

    Day Care Centre Matsulu Luth. Parish — für Kinder

    Aidswaisen-Kinderheim in Atteridgeville/Pretoria

Contact to Care Groups in ELCSA ND

Letter by Hanna Steffens to Care Group members in South Africa

Dear Mrs. Nemathaga, dear Care Group members in Devhula/Lebowa parishes,

I greet you with joy in the name of our Lord Jesus Christ. He has made us one, for we belong to One Family of God.

From 1956-1966 I have lived among your people, and 1966-1968 I was called to the Bible School of Didibeng at Masealama. Then I married Wilhelm Steffens, a Lutheran pastor from Germany, and returned to my home country. Since 1975 I have come back many times visiting the Prayer Women and lecturing on their invitation. I know I have a home in Venda. In 2001 I returned with Mufarisi wanga and my last born son Matthias Tebogo. Ndo takala u vhona vhanzhi vha dzikhonani dza kale. Naho ndi kule fhano, ndi vha elelwa thabeloni nga misi.

Reports of my encounters with Support Groups in 2005

Lutheran Community Centre Themba La Bantu — Philippi / Cape Town

Here I like to give you brief reports on my experience of my last visit in Jan/Febr 2005. My main emphasis was to give spiritual and practical support and also financial assistance to those groups which are active fighting HIV/AIDS.

Mid-January 2005 I have been invited to the Lutheran Community Centre THEMBA LA BANTU at Cape Town. So far they have been and still are very busy with producing stars from beads. With me they started a sewing project for which I could sponsor a sewing machine from donations I had received. The young women and men working at this centre confess that they are HIV- positive. We worked together, prayed together, and shared our hopes and sorrows. Some of them get antiretroviral treatment which strengthens them so much that they are able to work.

At the centre they live in a healing community being united in this support group. Here they feel safe without being stigmatized or discriminated against as they experienced in the township Philippi where they come from. Rev. Otto Kohlstock (formerly at Polokwane) is the Director of the Centre. They call him their “Father”.

The hungry people from the township come for daily feeding. The beautiful stars the groups produce are sold overseas. Thus they earn money. They are happy to buy substantial food for themselves and for their children. By sharing their painful experiences, by laughing and praying together they gain new hope, self-confidence and self-respect. They learn to be reconciled to their families. Through the Sunday Services they get new confidence in God, and some are baptized.

I learned that such a community offers healing of body and soul, healing of the family and the individual. Many people all over the world have come to know this:

Health is not primarily a medical problem. Poverty, violence, and humiliations cause sickness and depressions. In a support group healing takes place in manifold ways through the love of Christ as it becomes visible in accepting and helping one another.

Sekhukhune Counselling and Care Centre — Jane Furse

As I travelled on I met 40 young people of different support groups at Jane Furse. We were talking, singing and praying together. I was deeply impressed that some of them readily confessed their status:

I am HIV positive though I am strong. I believe in God. I have got hope for my life.

Two elderly ladies, devoted Christians, are in charge of this group. Assisted by others they renovate an empty parsonage and plan to start a sewing and a baking project there. Here the infected persons and people suffering from poverty want to cooperate.

Masealama Information Centre (Mic)

I felt encouraged when I saw the work of the volunteers at Masealama Information Centre. They get a good practical training in Home Based Care and do this work in the surrounding villages. They also care for the orphans and give them food.

Botlokwa Care and Support Group

I enjoyed a very warm welcome by Mrs. G. Mohale, Mrs. Malema and the group members. They could start their beadwork project with a small donation which I handed over to them during my visit in 2003. Now they surprised me with wonderful beadworks the group had made and asked me to sell it in Germany. I have done so. Here many ladies now wear the colourful necklaces and thus are united with the people in South Africa.

Tshakhuma Parish Group

At Tshakhuma I was welcomed by the group that cares for the orphans. They run a garden project. I learned about the manifold activities of the Tshakhuma Parish Health Committee. Here as in Botlokwa it was very encouraging for me to see how the parish pastors give Biblical messages and prayer support to the group members.

Spiritual Summary and Thanks

In February 2005 I stayed in your circuit only for a weekend. Though I was not able to meet many of you, I was deeply impressed by the fact that so many Christians in South Africa serve as the living hands of our merciful Saviour Jesus Christ. In his name they look out for those who are in need and who are sometimes isolated from their families and the community. They stretch our their hands, nurse and feed them, care for the orphans and the old-aged people without a family. They build a bridge of hope and love towards those who are in physical and spiritual need. They encourage them through the Word of God and prayer. They give them the assurance that we are all children of God. By doing so they believe in the words of Christ:

Henefho he na zwi ita munwe wa vharathu vhanga vhenevha vhatuku-tuku, no ita nne. (Mateo 25,40)

I thank you for what you are doing already in this way or what you plan to do by starting a Support Group in your congregation or parish. There may be many difficulties in doing so, but trust in the Word of God which is true:

Ngauri Mudzimu a huna tshithu tshine a sa tshi kone. (Luka 1, 37)

Report about projects in our Heiligenrode parish

The truth of this Word of God I also experienced here in our parish. The Lord opens doors that seemed to be shut so far. I have often reported about the situation in your country and how many of your Christians share with those who are in need, but I found little support.

Since 5 years, we have an African pastor from ELCSA Eastern Diocese, Rev. Zwanini Shabalala and his family from Swaziland. Now little by little the interest in the situation of the people and the Christians in Southern Africa grows through his presence and service.

Another hopeful sign is the growing concern for AIDS orphans in the Ev. Luth. Church in Malawi (ELCM) where I was called 5 times to give further training to the women leading groups in the Church.

Three years ago I started a project binding wreaths to be sold here for the benefit of orphans in the ELCM. Every year I made up to 200 wreaths with my own hands, supported by some women of the congregation. I sold the wreaths made from green branches at basars and many other occasions as people like them for decorating their doors for Christmas. The outcome is used for giving scholarships to orphans and coworkers’ children in the ELCM.

I was very happy that members of our parish joined me in this project. Others even started a new project of baking scons and selling them for the benefit of orphans. Another lady, a church elder, made a special marmelade and sold it for the same purpose. Others are knitting stockings or painting congratulations cards.

A further step has been taken by our Parish Council. They agreed to open a CARE GROUP FIGHTING HIV/AIDS IN SOUTHERN AFRICA. This group is supposed to build a bridge between your Care and Support Groups and ours. I thank God that this step is possible now. We want to assist you in your task as far as limited voluntary gifts permit. We pray that our people here realize that we all live by sharing spiritually and practically: As we give we shall receive

We want to get into contact with you. We therefore shall be happy if you answer this letter and let us know your own ideas and problems. Share your hopes and sorrows with us. Let us participate in your faith, your plans and projects, in your love to God and Jesus Christ and to your neighbours. We like to be one with you in intercession and faith that the Father answers prayers and that Christ is among us as Healing Communities grow in our congregations. This will also be a step forward in the transformation of our Churches which we need here in Germany as much as in Southern Africa.

Project Application

If you are ready to start a project of your support group or for it you may make an application to

Mrs. Hanna Steffens
HIV/AIDS CARE GROUP HEIILIGENRODE
Heckenweg 5
D 28816 Heiligenrode / Germany

We shall try to find donors for reasonable amounts up to R 3,000.–. Please give some details about the self-help project and the envisaged costs. Looking forward to your reply by airmail or email I send you warm greetings.

Yours in Christ, Hanna Steffens